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Über uns

Das 2RegionenNetzwerk (bis Frühjahr 2023 „Zwei-Regionen-Modell Hessen gegen Ehrgewalt“) ist ein Verbund hessischer Fachstellen gegen Gewalt im Namen von „Ehre“, Tradition oder Glauben. Neun beteiligte Fachstellen aus ganz Hessen kooperieren in den Bereichen Intervention, Prävention, Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit sowie Vernetzung.

Ansatz

Wir bündeln unsere Kompetenzen, um landesweit die Hilfestrukturen für Betroffene zu stärken und Versorgungslücken zu schließen. Zugleich erarbeiten wir gemeinsame Qualitätsstandards und innovative Konzepte, um ein breites Bewusstsein für diese Form der Gewalt zu schaffen. So wurde ein landesweiter und eng an der Praxis orientierter gemeinsamer Entwicklungsprozess initiiert, der in die Fachöffentlichkeit und die Hilfestrukturen hineinwirkt und Handlungskompetenz schafft. Dabei ist der zentrale Anspruch des Netzwerks, einen differenzierten, menschenrechtsorientierten (fach-)öffentlichen Diskurs mitzugestalten, indem es die bestehende Situation – also Ausmaß und Muster des Phänomens Ehrgewalt – erfasst, bestehende Klischees und Verallgemeinerungen entkräftet und Tabuisierung und Stigmatisierung entgegenwirkt.

Konkret kooperieren wir in folgenden Tätigkeitsbereichen:

differenziert und diskriminierungssensibel

Die öffentliche Debatte über Gewalt im Namen der ‚Ehre‘ ist in weiten Teilen undifferenziert. Zum einen wird das Phänomen oft als „Minderheitenproblem“ oder „kulturelle Eigenart“ relativiert, zum anderen aber häufig auch instrumentalisiert, um Vorurteile gegen (post-)migrantische Milieus zu schüren. Diese Narrative erzeugen weitere Ausschlüsse und verschlechtern die Lage der Gewaltbetroffenen zusätzlich.

Deshalb verstehen wir Gewalt im Namen der ‚Ehre‘ als gesamtgesellschaftliches Problem und ihre Überwindung als vereinendes Anliegen. Die erfolgreiche Arbeit gegen ‚Ehrgewalt‘ erfordert eine intersektionale Perspektive, denn verschiedene Diskriminierungssysteme wie Rassismus, Sexismus, Frauen- und Queerfeindlichkeit wirken gleichzeitig und verstärken sich gegenseitig. Deshalb tragen wir Sorge dafür, die Sensibilität für strukturelle Gewalt und jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in allen Maßnahmen konzeptuell zu verankern und Diskriminierung sowie rassistische Vereinnahmungen konsequent abzuwehren.

Ziel der gemeinsamen Arbeit des 2RegionenNetzwerks ist die Überwindung patriarchaler Strukturen in der vielfältigen Gesellschaft, Geschlechtergerechtigkeit und ein gewaltfreies, selbstbestimmtes Leben für alle.

So tragen wir bei zur Umsetzung des Ziels der Istanbul-Konvention, „Veränderungen von sozialen und kulturellen Verhaltensmustern von Frauen und Männern mit dem Ziel zu bewirken, Vorurteile, Bräuche, Traditionen und alle sonstigen Vorgehensweisen, die auf der Vorstellung der Unterlegenheit der Frau oder auf Rollenzuweisungen für Frauen und Männer beruhen, zu beseitigen.“

Struktur

Die teilnehmenden Träger sind in zwei Regionen organisiert, die jeweils durch einen Schwerpunktträger koordiniert werden.

Schwerpunktträger der Regionen:

Die Schwerpunktträger tragen besondere Verantwortung für die Zusammenarbeit, die Qualitätssicherung und Weiterentwicklung innerhalb des Netzwerks sowie für die öffentliche Repräsentation. Dabei stimmen sie sich eng miteinander und mit den politischen und behördlichen Ansprechpartner*innen ab.

Unser Netzwerk ist offen für weitere Mitglieder, sofern diese die in unseren Qualitätsstandards festgehaltenen Kriterien erfüllen. Bei Interesse nehmen Sie bitte Kontakt zu unseren Schwerpunktträgern auf.

Finanziert wird das bundesweit modellhafte Projekt vom Hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales.

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Unsere Mitglieder: